Kleine Traubenlehre

Diese kleine Traubenlehre soll die typischen regionalen Eigenschaften beschreiben und erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit…

 

Bordeaux,  rouge (Rotwein)

Nur Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec, Petit Verdot und Carménère dürfen für Rotweine im Bordeaux verwendet werden.

Merlot:

Man könnte sagen: Irgendwann kommt jeder zur Merlot Traube. Sie entstammt ursprünglich aus dem Bordelaise und ergibt körperreiche, vollmundige Weine. In der Alterung gewinnen Merlot Trauben, der Wein wird weicher, in praktisch jedem Cuvée ist auch eine Merlot Traube. Die teuersten Weine des Bordelaise sind reine oder fast reine  Merlots. Sie eignen sich bestens zum verfeinern und harmonisieren anderer Sorten, obendrein kommt dem Merlot zugute, dass er sich zur Lagerung im Barrique bestens eignet.

Cabernet Sauvignon:

Auch diese Rebsorte entstammt dem Bordelaise, seit den 1960er Jahren versuchen Weinerzeuger weltweit die Bordeaux typische klare und dennoch nicht zu schwere Struktur bei gleichzeitig hoher Komplexität nachzuahmen. Erkennungsmerkmale sind der Geruch von schwarzen Johannisbeeren (Cassis), der zum Teil durch einen Geruch von Zedernholz begleitet wird, und die tiefdunkle Farbe der Weine. Darüber hinaus weisen die Weine immer einen konzentrierten Fruchtgeschmack mit einem tragenden Gerüst von Tanninen und Säuren auf. Der Cabernet verbringt bis zu 30 Monate im Eichenfass (Barrique). Diese Lagerung verleiht dem Wein Röst- oder Vanillearomen und mildert die Strenge der Tannine. Durch diesen Ausbau kann der Winzer speziell den Cabernet stark beeinflussen, die Tannine betonen oder ihm einen Eichengeschmack geben. Diese Weine bestechen weniger durch die Art, vielmehr durch die Feinheit ihrer Aromen. Wenn die Traube voll ausreifen kann, ergeben sie vielschichtige gerbstoffreiche Weine.

Cabernet Franc:

Im Bordelais nachweislich seit Jahrhunderten heimisch, ist Cabernet Franc eine ideal ergänzende Rebsorte. Ihr Profil: Frühzeitige Reife und elegante Tannine. Mäßig gefärbt, liefert sie Frische und aromatische Komplexität mit Himbeer- und Vanillenoten mit hoher Alterungstauglichkeit und Feinheit. Im Vergleich zum Cabernet Sauvignon ist der Tanningehalt geringer, die Weine weisen eine deutlich geringere Adstringenz auf und sind daher jünger trinkbar. Anders gesagt, die Weine sind weniger kräftig, heller, mit weniger Bukett und Körper als Cabernet Sauvignon

Malbec:

Ursprünglich eine Französische Traube, wurde er im Bordelaise vom Merlot verdrängt und wird  nur noch von wenigen Traditionsbetrieben für die Cuvée  gepflegt. Geschätzt werden die fast lilaschwarzen Malbec-Weine für ihre fruchtige Würze, die oft typische Pflaumen- und Tabaknoten aufweist. Die ungemein farbintensive Traube ist oft etwas eckig /  karg und entwickelt erst nach langer Reifezeit Feinheit.

Petit Verdot:

Petit Verdot wird klassischerweise nur im Bordelais angebaut. Als typische Verschnittrebe wird diese Traube in kleinen Teilen den Cuvée hinzugefügt, um dem Wein mehr Stärke und Langlebigkeit zu geben. Es ist eine sehr spät reifende, robuste, sehr kräftige Traube, die einen tanninreichen und säurehaltigen Wein ergibt.

Carménère:

manchmal auch Grande Vidure genannt, stammt sie ursprünglich aus dem Bordelaise. Mitte des 19. Jahrhunderts verschwand sie jedoch fast vollständig, weil die Winzer im Bordelaise anderen Trauben den Vorzug gaben. Aus der Carménère-Traube wird ein tanninarmer, dunkler, süffiger, nach Schokolade-, Tabak- und Lederaromen schmeckender Rotwein mit einem angenehmen Beerenaroma gekeltert, Ihr Geschmack ist gehaltvoller als der des Merlot. Der Ausbau von Carménère erfolgt hauptsächlich reinsortig. Durch Lagerung im Barrique lassen sich interessante und komplexe Weine erzielen. Es war lange Zeit umstritten, ob die Carménèrerebe eher mit Merlot oder mit Cabernet Sauvignon verwandt ist. Uns sind Weine mit der Carménère Traube noch nicht untergekommen.